lördag 20 juli 2013

Fika-eine Erklärung

Ja, was ist eigentlich „Fika“. 



Fika“ ist ein typisch schwedischer Begriff, den man eigentlich kaum übersetzen kann, der aber ungefähr bedeutet „sich zwanglos bei Kaffee (oder Tee, Schokolade, Saft oder Limonade) und Kuchen treffen“. Fika ist eines der wichtigsten Worte, die man als Ausländer in Schweden beherrschen sollte. Fika ist eine schwedische Lebensphilosophie habe ich irgendwo gelesen (aber für mich ist es sehr ähnlich mit die Wiener Cafe Kultur och Britischen Afternoon The). Der spontane Besuch beim Nachbarn beinhaltet fast immer eine Einladung zum Fika, egal zu welcher Tageszeit. Auch abends vor dem Schlafengehen wird ohne Angst vor Schlafstörungen gerne „gefikert“. (Substantiv = en fika, verb = att fika, Zeit für fika = fikadags)




Ein Schwede trinkt durchschnittlich etwa 1.200 (ca 9 Kilo) im Jahr, das sind rund 4 Tassen am Tag. Damit liegt Schweden am zweiten Platz auf der weltweiten Rangliste des Kaffeeverbrauchs-pro-Kopf. 




In vielen Firmen wird vormittags und nachmittags regelmäßig fikapaus, Kaffeepause, gemacht, wobei aber in der Regel kein Kuchen gegessen wird. Im Arbeitsleben sowie privat spielt Fika ebenfalls eine große Rolle. Morgens um zehn und nachmittags um drei Uhr macht Schweden Fikapause. Ohne Ausnahme, in den Notaufnahmen der Krankenhäuser gilt das gleiche Recht für alle und auf der Agenda einer Tagesplanung hat die Fikapause immer ihren festen Platz. Fika ist der Zeitpunkt des Tages, wo alle Kollegen zusammenkommen und sich austauschen. Smalltalk aber auch dienstliche Belange werden diskutiert. Fehlt jemand in der Fikapause, macht sich der eine oder andere Gedanken um das Wohlbefinden des Kollegen. In Schweden ticken die Uhren manchmal etwas anders, besonders beim “Fika”, dann bleibt die Zeit einfach mal kurz stehen, der Stress bleibt auf der Straße und man genießt einen Kaffee, einen kleinen Snack, was Süßes und quatscht und tratscht und der Alltag kann einem in der Zeit einfach mal den Buckel runterrutschen.




Das Trinken von Kaffee hat in Schweden eine lange Tradition. Am Anfang 1700 gab es in Stockholm fünf Cafés, in denen man Kaffee servierte. Danach war der Kaffeekonsum für einige Zeit verboten oder hoch besteuert. Erst 1822 war das Trinken von Kaffee wieder erlaubt und es wurde üblich, dazu kleine Gebäckstücke anzubieten. Dann wurde auch üblich unter die Cafés zu wetten wer die beste Kuchen hat, was darin resultierte, dass man mindestens sieben Sorten Kekse/Plättchen/Kuchen/Torten (Sju sorters kakor) zum Kaffee servieren sollte. Und „en Kanelbulle“, eine Zimtschnecke, darf ja nicht fehlen.



In die Fünfziger/Sechsziger Jahren hat man auch die hauptsächlich LKW und ländliche Cafés fik, genannt



Das schwedische “Fika” ist etwas, das alle erleben müssen.
Von wo stammt das Wort den, ja es gibt fast genau so viele Geschichten darüber at es Fik (Cafés) in Schweden gibt. Man könnte behaupten dass es eine Umschreibung von Kaffi (ein Seitenform von Kaffee) ist, das das Wort aus Isländische Fikja, Norwegische Fika (Arme rühren) oder Deutsche ficken (hin und her streicheln).




Und damit sage ich für heute Ade und wünsche euch ein recht herrliches Wochen-Ende mit viel Sonne und sommerliche Wärme.

Mimmie






2 kommentarer:

DonnaG sa...

Vielen Dank liebe Mimmie für die Erklärung. Ich hab das wirklich noch nie gehört. Wir Deutschen haben dafür unseren Nachmittagskaffee mit Kuchen, vor allem sonntags. Im Arbeitsleben hat das leider keinen Platz mehr. Nur eine schnelle Tasse Kaffee meistens am Schreibtisch.
Über den Sonntagnachmittagskaffee hat eine asiatische Studentin mal eine Diplomarbeit geschrieben.
LG Donna G.

Puschkalina sa...

Hej liebe Mimmie, danke für die erklärenden Worte. Ich liebe Kaffe und finde die Schweden jetzt noch sympathischer♥ Hab einen schönen Sonntag, glg Puschi♥